Rundwanderung Vieux St. Amé - Saint Mont - Pierre Kerlinkin - St. Sabine | bis hier 2.2Km | Wir starten die Rundwanderung am westlichen Ortsausgang von Saint-Étienne-Les-Remiremont in der Nähe der Kasernen der mobilen Gendarmerie. Wir gehen zur Route de Saint-Romary bei den letzten Wohnhäusern. Von dieser Straße zweigt halbrechts ein Wanderpfad, der mit einer gelben Raute und einem blauen Andreaskreuz markiert ist, in den Wald hinauf. Wir steigen im Mischwald bergan und passieren einen alten Grenzstein. Zwischendurch werden die Bäume lichter und geben den Blick auf das Tal rund um Remiremont frei. So erreichen wir nach gut 2 Kilometern eine Waldlichtung, auf der eine Kapelle und ein Kreuz stehen.
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| Le Vieux Saint Amé Le Vieux Saint Amé auf einer Waldlichtung am Südosthang des Saint Mont erinnert an den Heiligen Amé, der sich hier in eine Grotte zum Beten und Meditieren zurückgezogen haben soll. Zusammen mit dem Heiligen Romaric starteten die beiden Möche vom Saint Mont aus die Missionierung der Region. In le Vieux Saint Amé stehen ein Kreuz und eine Kapelle von 1882. Jeden Sonntag um den 13. September herum, dem Todestag Saint Amés im Jahr 629, findet eine Prozession zum Gedenken statt. | |
bis hier 3.4Km | Wir wandern mit unserer Markierung weiter an der Grotte von Saint Amé vorbei. Rechts von uns sehen wir bald einen Steinbruch. Die Wegweiser zeigen bereits unser nächstes Ziel, den Gipfel des Saint Mont, auf. Wir steigen hinauf zum Plateau des Saint Mont, wobei wir etwas unterhalb Ausgrabungen von Fundamentresten der alten Klostergebäude hier auf dem Berg passieren. Oben angekommen, genießen wir die herrliche Fernsicht über Remiremont und die Täler der Mosel und der Moselotte.
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| Saint Mont Schon in der Spätantike war der 672 Meter hohe Berggipfel des Saint Mont bei Saint-Étienne-lès-Remiremont eine Kultstätte, an der die Gallier den Sonnengott Belen verehrten und später in gallo-romanischer Zeit der römischen Sonnengöttin Mithra gehuldigt wurde. Die Heiligen Romaric und Amé setzten der kultischen Nutzung durch die Gründung eines Klosters zu Beginn des 7. Jahrhunderts schließlich ein Ende. Von hier starteten sie die Missionierung der Region. Der Adelige Romaric hatte als Dank für seine Verdienste einen Landsitz bei Remiremont geschenkt bekommen, auf dessen Gebiet er das Kloster errichtete. Er entließ seine Leibeigenen in die Freiheit und widmete sich fortan der Glaubensarbeit. In dem Kloster auf dem Saint Mont residierten unter anderem Karl der Große und Ludwig der Fromme. Anfang des 9. Jahrhunderts wurde das Kloster letztlich nach Remiremont verlegt. Danach wurde der Saint-Mont als Fluchtburg während der Einfälle der Hunnen sowie als Zufluchtsort von Eremiten genutzt. Im Lauf der Zeit wurden die Klostergebäude auf dem Berg mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Seit dem 13. Jahrhundert wird der Saint Mont auch Habend genannt, was auf eine germanische Wurzel zurückgeht und etwa Region des Wassers bedeutet, da seine Bäche die Mosel und die Moselotte speisen. Die Kapelle auf dem Gipfel stammt von 1852 und wurde anstelle der ehemaligen Kirche errichtet. Rund um die Kuppe des Saint-Mont wurden in jüngerer Vergangenheit bei Ausgrabungen Teile der alten Klostergebäude und Kapellen wieder freigelegt. | |
bis hier 4.2Km | Wir gehen hinüber zur gegenüberliegenden Seite des Plateaus und folgen unserer Markierung zurück in den Wald. Die Hinweisschilder zeigen uns den Weg zur Pont des Fees, die wir 600 Meter später erreichen.
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| Pont de Fees Die Pont de Fees verbindet den Saint Mont im Norden mit dem Fossard Felsmassiv. Der Trockenmauer-Wall ist 29 Meter lang, 13 Meter breit und 7 Meter hoch. Über die Herkunft kann nur spekuliert werden - vermutlich entstand das Naturdenkmal in gallo-romanischer Zeit. | |
bis hier 6.8Km | Wir überqueren den Damm aus Steinen und wandern auf der anderen Seite auf teils felsigen Pfaden im Fossard-Gebirge bergan. Wir richten uns dabei nach den Wegweisern St. Arnould, Pierre Kerlinkin und Ste Sabine, die nächsten Stationen unserer Wanderung. Nach gut 1 Kilometer gelangen wir zum Kreuz St. Arnould. Knapp 1,5 Kilometer weiter durch den Wald sehen wir links am Wegesrand den Menhir Pierre Kerlinkin.
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| Pierre Kerlikin Der Pierre Kerlikin ist ein prähistorischer Menhir, der im Wald auf dem Fossard Felsmassiv steht. Der Name ist bretonisch und bedeutet der Stein Merlins. Auf ihm finden sich druidische Inschriften. | |
bis hier 7.8Km | An der folgenden Kreuzung halten wir uns halbrechts und wandern knapp 1 Kilometer weiter bis zu einer Waldlichtung, auf der Kapelle Sainte Sabine steht. Rechts von der Kapelle entspringt die heilkräftige Quelle.
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| Sainte Sabine 917 flohen die Nonnen von Remiremont vor den herannahenden Hunnen auf den Saint Mont, wobei sie die Mosel an einer Furt überquerten. Die Hunnen folgten den Nonnen. Einer Legende nach fingen die Hunnen die Nonne Sabine, folterten und enthaupteten sie. Einer weniger gruseligen Legende nach verlief sich die junge Frau auf ihrer Flucht und entschloss sich später, als Einsiedlerin zu leben.
Die Kapelle Sainte Sabine wurde auf einer Lichtung im Fossard-Gebirge im 18. Jahrhundert errichtet. Einzelne Bauelemente wie die Grundmauern stammen noch von einem einfachen Vorgängerbau aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Die Fenster am Chor stellen die Heiligen Sainte Sabine und Saint Amé dar.
Nahe der Kapelle entspringt eine Quelle, der Heilkräfte nachgesagt werden. Tatsächlich sollen einige ansonsten unerklärliche Heilungen auf das Wasser der Quelle zurückgehen. Auch soll eine Haarnadel, die von einem jungen Mädchen ins Wasser geworfen wird und danach an der Oberfläche treibt, ein sicherer Hinweis auf eine baldige Heirat sein. | |
bis hier 11.7Km | Von Sainte Sabine aus geht es links zurück in den Wald. Unser Wanderzeichen ist nun das rote Dreieck, das uns zunächst den Weg zum Kreuz der Heiligen Sabine weist und von dort weiter bis zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Doch zunächst gelangen wir nach knapp 500 Metern zum besagten Kreuz, das links am Wegrand steht. Auf einem breiten Forstweg geht es bequem bergab. Nach 800 Metern wandern wir durch eine Links-Rechts-Kehre. Gut 300 Meter später müssen wir aufpassen, denn dann zweigt unsere Markierung halbrechts vom Hauptweg in einen Waldpfad ab. Auf diesem Naturpfad steigen wir etwas steiler bergab, bis wir in eine Teerstraße einmünden. Dort halten wir uns links, gehen um einen Teich herum über ein Firmelgelände. Dort geht es links wieder in den Wald, in dem wir wenig später auf einen Bach stoßen, der in Kaskaden bergab fließt. Es geht noch etwas bergab, dann verlassen wir den Wald und wandern über eine Teerstraße die letzten 300 Meter bis zurück zu unserem Ausgangspunkt. |
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