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Strom aus Eiszeitseen und die Hautes Chaumes

Text/Fotos: Infojet Redaktion  
Die 1,5 Kilometer auseinanderliegenden Eiszeitseen Lac Blanc und Lac Noir auf der elsässer Seite der Vogesen unterhalb des Höhenkamms der Hautes Chaumes bilden zusammen ein Pumpspeicherkraftwerk. Nachts wird mit nicht benötigtem Strom Wasser vom Lac Noir in den höher gelegenen Lac Blanc gepumpt, das tagsüber bei Bedarf zurückfließt und dabei Turbinen antreibt. Diese mittelschwere Rundwanderung führt zu den beiden Bergseen und hinauf zu der reizvollen Moor- und Hochheide-Landschaft der Hautes Chaumes.

Südvogesen - Querverweise:

Anfahrt: von Orbey über die D48.2; von Soultzeren über die D48; von Col de la Schlucht über die D61 (Route des Crêtes)
Einkehr:
Reiseführer: Wanderkarte Ste-Marie-Aux-Mines
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Reise Know-How Elsass und Vogesen
Rother - Vogesen: die schönsten Tal und Höhenwanderungen
Infos zur Wanderung
Tour: Wanderung
Stadt: Orbey
Start/Ende: Lac Blanc
Länge: 8.9Km
Dauer: 3:15 Stunden:Minuten
Schwierigkeit: mittel
höchster/tiefster Punkt: 1302 Meter nach 5km Wegstrecke / 959 Meter nach 2.6km Wegstrecke
Summe Steigungen/Gefälle: 420 Höhenmeter auf 3.6km / 413 Höhenmeter auf 4.4km Wegstrecke
Steilstrecken (über 20%): 1.48km bergan und 1.15km bergab
Wegstrecke auf Landstraße: 0.2Km
Westrecke ohne Markierung: 0Km

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Höhenprofil
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Infos zur GPS Outdoor-Navigation

Rundwanderung vom Lac Blanc zum Lac Noir und den Hautes Chaumes

bis hier 0.2Km
Wir starten die Rundwanderung auf dem Besucherparkplatz am Südostufer des Lac Blanc.
Lac Blanc
Der Lac Blanc (weißer See) unterhalb der torfigen Hochebene Hautes Chaumes in den Vogesen entstand während der letzten Eiszeit. Er liegt auf 1052 Metern Höhe in einem Gebirgskessel, der von den über 100 Meter steil ansteigenden Felsen der Hautes Chaumes im Westen und des Col du Calvair im Norden begrenzt wird. In kalten Wintern kann man an den Steilhängen bis zu 100 Meter hohe Eisfälle bewundern. Der Lac Blanc oberhalb von Orbey und Keyserberg ist der größte Bergsee auf der elsässischen Seite der Vogesen. Er ist bis zu 72 Meter tief und bildet mit dem gut 100 Meter tiefer gelegenen Lac Noir etwa einen Kilometer südlich ein Pumpspeicherkraftwerk. Nachts wird mit nicht benötigtem Strom Wasser vom Lac Noir in den Lac Blanc gepumpt, das dann tagsüber beim Rückfluss in den Lac Noir Turbinen zur Stromerzeugung antreibt.
Den See dominiert ein markanter Fels, der Rocher Hans, an dem man sich in einer Kletterschule ausbilden lassen kann. Auf dem Rocher Hans steht eine Marienstatue. Am Lac Blanc kreuzen sich mit dem GR5, dem GR531 und dem GR532 drei überregionale Fernwanderwege. Am Südufer des Lac Blanc ist ein großer Parkplatz und einige Restaurants. Von hier starten Wanderungen auf markierten Wegen zum Rocher Hans und den anderen Eiszeitseen Lac Noir, Lac des Truites und Lac Vert sowie hinauf zu den Hautes Chaumes. Das Wintersportgebiet Col du Calvaire im Norden des Lac Blanc bietet Möglichkeiten für Alpin-Ski, Langlauf, Schneeschuhwandern und Rodeln.
 

bis hier 2.6Km
Von den Infotafeln aus wandern wir mit dem gelben Dreieck auf einem bequemen Forstweg um den Reisberg herum in Richtung Lac Noir. Der Waldweg steigt zunächst etwas bergan und fällt dann ab. Entspannt und unspektakulär erreichen wir nach 2,5 Kilometern den Lac Noir, wobei wir zuvor die Source Cornélia passiert haben.
Lac Noir
Der auf 955 Metern Höhe gelegene Lac Noir (schwarze See) schmiegt sich in einen durch Eiszeit-Gletscher geformten Kessel, der im Westen von den Steilhängen der Hautes Chaumes auf den Crêtes, dem Höhenkamm, der schroff bis auf 1272 Meter ansteigt, begrenzt wird. In einem weitern Kessel nördlich des Lac Noir und durch den Kammausläufer Reisberg getrennt, dessen Granitgestein bis auf 1272 ansteigt, liegt der Lac Blanc, der größte Bergsee auf der Elsässer Seite. Beide Seen bilden zusammen ein Pumpkraftwerk, über das mit überschüssigem Nachtstrom Wasser vom Lac Noir in den höher gelegenen Lac Blanc gepumpt wird, das dann zu Spitzenzeiten am Tag beim Rückfluss in den Lac Noir eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt.
Der 45 Meter tiefe Lac Noir ist Etappenziel für Wanderungen von und zu den Hautes Chaumes und den anderen Eiszeitseen Lac des Truites, Lac Vert und Lac Blanc. Der idyllisch gelegene Eiszeitsee diente bereits zweimal als Kulisse für einen Kinofilm sowie für eine Serie.
 
bis hier 4.8Km
Von der Gedenkstätte am Lac Noir aus machen wir uns an den Anstieg hinauf zu den Hautes Chaumes, wobei wir uns an der rot-weiß-roten Markierung orientieren. Zunächst geht es durch Tannenwald, der sich lichtet, je weiter wir an Höhe gewinnen. Durch die Bäume hindurch sehen wir rechts von uns immer mal wieder hinunter zum Lac Noir. Wir steigen einen felsigen Pfad zwischen Gräsern und Farnen hinauf. Die Vegetation hier oben in den Hautes Chaumes ändert sich nun und Sträucher, Büsche, Gräser und Heidelbeeren beherrschen das Landschaftsbild. Die rot-weiß-rote Wandermarkierung mündet 200 Meter nördlich vom Gazon du Faing in den Kammweg, der mit einem roten Rechteck markiert ist. Nach links sollten wir noch den kurzen Abstecher zum Gazon du Faing machen und vielleicht noch 400 Meter weiter bis zum Taubenklangfelsen gehen und die schöne Fernsicht über den Lac des Truites sowie das Tal von Orbey und das Munstertal mitnehmen.
Gazon du Faing/de Faite
Der Gazon du Faing und der Gazon de Faite sind zwei nah beieinander liegende Granitgipfel eines Höhenzugs in den Vogesen. Sie sind über die Route des Crêtes, der Kammstraße D61, die die Gipfel dieses Höhenzugs miteinander verbindet, nördlich des Col de la Schlucht recht einfach zu erreichen. Gazon heißt soviel wie Rasen oder Wiese, was das Landschaftsbild hier auf einer Höhe über 1250 Metern recht gut beschreibt. Die Hochebene ist praktisch baumlos und nur mit Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Heidelbeeren bewachsen, die dem rauen Bergklima trotzen.
Der Gazon de Faing gehört mit 1306 Metern Höhe zu den zehn höchsten Erhebungen der Vogesen. Er fällt zur Elsässer Seite hin steil ab und bildet dabei schroffe Felswände und Felsnasen wie den Taubenklangfelsen auf 1299 Metern Höhe aus. Am Fuß des Gazon du Faing liegt 350 Meter tiefer der kleine Eiszeitsee Lac Noir, der von hier aus gespeist wird und auf den man von hier genau wie auf das Tal von Orbey und das Munstertal einen bemerkenswerten Ausblick hat. Ein paar Meter nördlich des Gazon du Faing ist die Hochebene ausgehend von Wasserlöchern, in denen permanent Wasser steht, vertorft und es hat sich eine reizvolle Hochmoorlandschaft gebildet. Hier wurde noch bis 1953 der Torf gestochen, bis die weitere Ausbeutung per Dekret verboten und das Gebiet zum Naturreservat erklärt wurde.
Die Region um den Gazon du Faing und den Gazon de Faite wird seit jeher als Hautes Chaumes, als Hochweiden genutzt. Zwischen 1871 und 1914 verlief über diesen Höhenzug die französisch-deutsche Grenze. Der Gazon de Faite, der 1,5 Kilometer südwestlich des Gazon du Faing liegt, ist 1303 Meter hoch. Sein Gipfel ist zweigeteilt in den Ringbühl, 360 Meter oberhalb des Lac Vert, und den Ringbühlkopf, 350 Meter oberhalb des Lac des Truites. Neben den zwei Seen öffnet sich auch von hier ein herrlicher Fernblick über das Munstertal.
Die Parkplätze an der parallel verlaufenden Route des Crêtes sind Ausgangspunkt für unvergessliche Panoramawanderungen über die Hautes Chaumes und hinunter zu den vier Eiszeitseen Lac Vert, Lac des Truites, Lac Noir und den Lac Blanc.
 


bis hier 8.9Km
Rechts geht es mit dem roten Rechteck weiter in Richtung Col de Calvaire. Auf dem Kammweg wandern wir am Rand des reizvollen Hochmoorgebiets der Hautes Chaumes entlang, das sich links von uns erstreckt. Rechts von uns überwiegen niedrige Sträucher und Heidelbeeren, die vereinzelt von Tannen überragt werden. Bald sind wir wieder von Nadelwald umgeben. Halbrechts zweigt der rote Kreis von unserem Weg ab, der uns die Richtung zum Lac Blanc weist. Wir folgen dem Wanderzeichen und steigen nun im Wald bergab. Wenig später wechseln wir ein letztes Mal die Markierung und gehen rechts mit dem gelben Rechteck bis zum Ufer des Lac Blanc. Wir entfernen uns wieder vom Ufer und steigen etwas bergan bis zur parallel verlaufenden D48.2, auf der wir über uns schon Autos fahren hören können. Am Rand der Landstraße gehen wir die letzten Meter zurück zum Besucherparkplatz am Lac Blanc.

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