Sélestat/Schlettstadt

Königspfalz der Karolinger
Das elsässische Sélestat (deutsch Schlettstadt) war bereits im frühen Mittelalter Königspfalz der Karolinger. Hier feierte Karl der Große Weihnachten. Auch sonst hat Schlestadt, wie es vor 1871 noch hieß, eine weihnachtliche Tradition, denn es soll der Geburtsort des dekorierten Weihnachtsbaums sein, was ein Dokument aus dem Jahr 1521 vermuten lässt. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts soll in allen vornehmen Häusern ein Tannenbaum gestanden haben. Das 15./16. Jahrhundert markiert auch die Blütezeit von Schlestadt als die Stadt mit ihrer Lateinschule und dem Humanismuskolleg zu einem Zentrum des Humanismus wurde. Absolventen der Schulen trugen den Ruhm der Institutionen weit über die Grenzen, so dass Schlestadt in ganz Europa berühmt war. Die Reformation, der Bauernkrieg und der Dreißigjährige Krieg brachten setzten der Blüte jedoch ein Ende.

Sehenswerte historische Altstadt
Zahlreiche imposante Gebäude und repräsentative Bürgerhäuser in der historischen Altstadt des knapp 20.000 Einwohner großen Sélestat zeugen heute noch von der einstige Bedeutung der Stadt. Die romanische Kirche Sankt Fides aus dem 12./13. Jahrhundert ist die älteste Kirche der Stadt. Sie wurde mit Geldern Friedrich Barbarossas gestiftet. Die gotische Kirche Sankt Georg wurde vom 13. bis 15. Jahrhundert gebaut und gehört zu den größten gotischen Kirchen des Unterelsass. Die beiden Kirchen bilden das Zentrum der Altstadt, in deren verwinkelten Gassen teils stattliche Bürgerhäuser im Fachwerkstil und Zunfthäuser im Stil der elsässischen Renaissance stehen. Ebenfalls aus der Renaissance stammt der mächtige Uhrturm, durch dessen Tordurchfahrt man in die historische Altstadt von Sélestat gelangt.