Obernai - die Heimatstadt der Odile

Einst Sitz der Merowinger
Die knapp 11.000 Einwohner zählende Fachwerkstadt Obernai erreicht man 25 Kilometer südwestlich von Straßburg am Fuß des Mont Ste. Odile. Die ursprünglich fränkische Siedlung wird 778 erstmals urkundlich erwähnt und war wohl einst Sitz des Merowingers Athich. Dessen Tochter, die Heilige Odilia, die Schutzpatronin des Elsass, gründete das nach ihr benannte Kloster auf dem Mont Ste. Odile, das heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass ist.

Aufschwung im 13. Jahrhundert
Im 12. Jahrhundert, als Obernai im Besitz des Heiligen Römischen Reichs war, wurde die Stadt mit einer Stadtmauer umgeben. Der innere Mauerring war einst mit 20 Türmen verstärkt. Um 1240 erhielt Obernai Stadtrechte, was ihr einen wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. In dieser Zeit errichteten die Bürger eine gotische Kirche, die jedoch 1873 abgerissen wurde. Einzig der 60 Meter hohe Glockenturm steht heute noch neben dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert im Zentrum der Stadt.

Malerische Fachwerk Ortskern
Wegen seines pittoresken Stadtbildes ist Obernai heute ein beliebtes Ausflugsziel für Elasass-Touristen. In der historischen Altstadt in weitem Umkreis um den zentralen Marktplatz gruppieren sich größtenteils stattliche Fachwerkhäuser, die überwiegend aus dem 16. Jahrhundert stammen. Ebenfalls aus der Zeit der Renaissance stammen der Sechs-Eimer-Brunnen sowie das ehemalige Kornhaus am Marktplatz, das heute ein Restaurant beherbergt. Ebenfalls nahe dem Markplatz steht die neugotische Kirche Peter und Paul, in deren Innenraum man noch mittelalterliche Altäre der Vorgängerkirche findet.

Vom zentralen Marktplatz führen enge Gassen, in denen sich Boutiquen und Restaurants angesiedelt haben, bis zu den teils noch gut erhaltenen Stadtmauern.